| HISTORIE.FAQ Letzte Änderungen: 20.01.2020

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Auf besonderen Wunsch ein kurzer Überblick über historische und aktuelle

Mobilfunknetze in Deutschland

 

Der Autor dieser FAQs ist stolz, in allen deutschen Mobilfunknetzen

(seit dem "A-Netz") selbst telefoniert zu haben :-)

 

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Vorgeschichte

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1918: Erste Tests der Deutschen Reichsbahn

 

1926: Erstes mobiles Telefonieren aus dem Zug

      Deutsche Reichsbahn 1. Klasse Strecke Hamburg - Berlin

 

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Das A-Netz

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Das A-Netz war ein rein handvermitteltes Mobilfunknetz.

Ankommende und abgehende Anrufe waren nur über eine

Operator-Vermittlung ("Fräulein vom Amt", "Fernamt") möglich.

 

Technische Daten:

 

 Betreiber      : Deutsche Bundespost

 Start          : 1958

 Ende           : 1977

 Teilnehmer     : max. 11.000

 Frequenzen     : um 150 MHz, 317 Sprachkanäle

 Flächendeckung: 1963 rund 80% (West-Deutschland, West-Berlin)

 Grundgebühr   : Anfangs  65,- DM/Monat

                  später 270,- DM/Monat plus 60 DM/Funkverkehrsbereich

                  (Es gab 136 Funkverkehrsbereiche)

 

mobiler Verbindungsaufbau:

 - über manuelle Kanalsuche (Skala, Anzeige)

 - Anpiepsen des Operators ("Fräulein vom Amt").

 - Operator stellt Verbindung her

 

Verbindung vom Festnetz (Deutsche Bundespost) -> Mobil-Teilnehmer

   war nur über "Hand-Vermittlung Inland" (damals 010) möglich.

 

Verbindungspreise:

  Festnetzpreise plus "Funkkanalgebühr"

  Ankommende Gespräche mit "Funkkanalgebühr"

 

Kauf / Vertrag / Anmeldung

  Geräte gabs beim spezialisierten Funkfachhandel oder

  der Deutschen Bundespost, Abt. Fernmeldedienst.

  Nach dem Geräteeinbau musste das Gerät beim "Fernmeldeamt"

  der Deutschen Bundespost vorgeführt werden, dort wurde der

  Einbau abgenommen. Der Postbeamte hat dann ein Modul

  (vergleichbar der heutigen SIM-Karte)

  in das Gerät gesteckt und die Rufnummer bekannt gegeben.

 

 

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Das B-Netz

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Betreiber      : Deutsche Bundespost (Telekom)

Start          : 1972

Aufnahmesperre : 1986

Betriebsende   : 31.12.1994 (tatsächlich aus am 02.01.1995)

 

Erstes deutsches Mobilfunknetz mit Roaming!

Roaming mit NL, LUX, A

Erst 16.000 spater ca. 27.000 Teilnehmer

 

Frequenzen (in Deutschland):

 B  148,40-149,14 MHz (uplink   / Mobil -> Basis)

 B  153,00-153,74 MHz (downlink / Basis -> mobil)

 B2 157,60-158,34 MHz (uplink   / Mobil -> Basis)

 B2 162,20-162,94 MHz (downlink / Basis -> mobil)

 Anfangs 39, später 76 Sprechkanäle

 150 Funkfeststationen

 

Grundgebühr: Anfangs 270 DM/Monat, später 120 DM/Monat

 

Anwahl Fest -> Mobil

über Funkknetzkennzahl (Vorwahl gefolgt von 05),

z.B. im Raum Stuttgart 0711-05-Rufnummer

Der Anrufer musste ungefähren Aufenthaltsort des Fahrzeugs wissen.

 

Anwahl Mobil -> Fest

Mobiler Teilnehmer konnte direkt (ohne fremde Hilfe) wählen,

sofern Funkversorgung vorhanden.

 

Preis Endgeräte: Um 12.000 - 15.000 DM (Nur Festeinbau)

 

 Verbindungspreise:

  Festnetzpreise plus "Funkkanalgebühr"

  Ankommende Gespräche mit "Funkkanalgebühr"

 

Kauf / Vertrag / Anmeldung

  Geräte gabs beim spezialisierten Funkfachhandel oder

  der Deutschen Bundespost, Abt. Fernmeldedienst.

  Nach dem Geräteeinbau musste das Gerät beim "Fernmeldeamt"

  der Deutschen Bundespost zur Prüfung vorgeführt werden,

  dort wurde der Einbau  abgenommen.

  Der Postbeamte hat dann ein Modul (vergleichbar der heutigen SIM-Karte)

  im Gerät eingesteckt und die Rufnummer bekannt gegeben.

 

 

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Das C-Netz

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Erstes vollautomatische Mobilfunk Netz mit "Berechtigungs-Karte"

Anfangs mit Magnetstreifen, später mit Chip, Vorläufer der SIM-Karte

analoge Funktechnik

Proprietärer von SIEMENS entwickelter Mobilfunk Standard "C-450"

war in abgewandelter Form auch in Portugal und Südafrika in Betrieb

 

Frequenzen (in Deutschland):

  461,30 bis 465,74 MHz  Basis zu Mobil (Downlink)

  451,30 bis 455,74 MHz  mobil zu Basis (Uplink)

  Funkkanäle       : 18.000 (für 600.000 Kunden)

 

  Vorwahl           : 0161 (seit 7/2001 komplett abgeschaltet!)

  Standard          : C-450 (Siemens)

  Betriebsstart     : 01.09.1985 (Probebetrieb)

  Wirkbetrieb       : 01.05.1986

  Betriebsende      : 31.12.2000 (tatsächlich aus 01.01.2001 00:44h)

  Teilnehmer maximal: 812.000 (ursprünglich geplant 150.000)

  Teilnehmer Ende   : ca. 10.000

  Mobilgeräte      : 15 Watt

  Handgeräte       : um 0,5 - 1 Watt

  Flächendeckung   : mit Mobilgeräten (15 Watt) zeitweise fast 100%

  Funkfeststationen : 2100 (ursprünglich geplant 170)

  Funkvermittlungen : 34 (ursprünglich geplant 2)

 

  Grundgebühr      : Anfangs      120 DM/Monat

                      zuletzt ab    19 DM/Monat

  Minutenpreise     : anfangs       >2 DM/Minute

                      zuletzt ab  0,29 DM/Minute

 

 

Kauf / Vertrag / Anmeldung

  Geräte gabs beim spezialisierten Funkfachhandel

  oder der Deutschen Bundespost Telekom, später T-Mobil.

  Eine "Einzel-Abnahme" war nicht mehr erforderlich.

  Schriftlicher Antrag genügte.

  Ein Vertrieb über Service-Provider war im C-Netz zwar vorgesehen,

  wurde aber nie realisiert.

 

 

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Die D-Netze (GSM900)

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Standard: (E)GSM900

 Uplink   (mobil - Basis) : 888 - 915 MHz

 Downlink (Basis - Mobil) : 933 - 960 MHz

 

Probebetrieb   : seit Juli 1991

de facto Start : Sommer/Herbst 1992

Von 1991 bis 2005/2006 mit folgenden Frequenzen

 Uplink   (mobil - Basis) : 890 - 915 MHz

 Downlink (Basis - Mobil) : 935 - 960 MHz

 

 

Start mit zwei Lizenzen:

 

- Deutsche Telekom Mobilnet (DeTeMobil) "D1 Telekom" später "T-D1"

  heute "T-Mobile Deutschland" siehe T-MOBILE.FAQ

- Mannesmann Mobilfunk ("D2")

  Erster privater Netz-Anbieter Mannesmann Mobilfunk "D2-Privat", heute

  Vodafone. Siehe VODAFONE.FAQ

  Lizenzen fuer D1/D2 wurden 1999 um 1800 MHz Frequenzen erweitert.

 

Geplante Kapazität: ursprünglich "4 Mio pro Netz" für 8 Watt Geräte

Kundenzahl: (Sep 2008) rund 36 Mio (T-Mobile D1) bzw. 35 Mio (Vodafone D2)

            Tendenz schwach steigend

Mobilgeräte: max 8 Watt (heute selten)

Handgeräte : max 2 Watt (meist um 1 Watt)

 

Inzwischen mehrfache Erweiterung:

- massive Verdichtung von Funkzellen

- Versuchsweise durch andere Codierung ("Half Rate" 16 statt 8 Zeitschlitze

  pro Funkkanal, bei schlechter Sprachqualität, teilweise aufgegeben)

- Erweiterung für D-Netze im GSM1800 Bereich

 

 

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Die E-Netze (GSM 1800)

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Frequenz: 1800 MHz

Uplink   (mobil - Basis) : 1710 - 1785 MHz

Downlink (Basis - mobil) : 1805 - 1880 MHz

 

Standard: GSM1800 (vorher PCN oder DCS genannt)

          GSM1800 ist eine Weiterentwicklung des GSM900.

  Mobilgeräte : max 1 Watt (kaum im Angebot)

  Handgeräte  : max 1 Watt (oft darunter)

 

Erster Netzbetreiber auf 1800 MHz "E-Plus" startete Sommer 1994

Kundenzahl (September 2008) knapp 16 Mio Teilnehmer, Tendenz leicht steigend.

(Details siehe EPLUS.FAQ)

 

Zum 1. Oktober 1998 startete VIAG-Interkom (sog. "E2-Netz")

Seit 1.1.2002 durch Inhaberwechsel als o2 Germany aktiv.

Kundenzahl (September 2008) knapp 12 Mio Teilnehmer, Tendenz leicht steigend.

  (Details siehe O2NETZ.FAQ)

 

1999 wurden die verbleibenden 1800 MHz Frequenzen teilweise auch an

T-Mobile (D1) und Mannesmann (D2) versteigert.

 

Seit Anfang 2006 konnten E-Plus und o2 auch E-GSM 900 Frequenzen nutzen.

 

Um das Netz besser auszulasten liess E-Plus auch "virtuelle Netzbetreiber"

auf sein Funknetz. Die ersten beiden virtuellen Netze waren "QUAM" (--> QUAM.FAQ)

und Mobilcom-Multimedia. (--> MOBILCOM.FAQ)

Seit ca. 2007 funkt vistream (Tochter von Dr. Materna) im E-Plus-Netz

hat aber eine eigene (angemietete) Vorwahl und eigene Vermittlungstechnik.

vistream vermarktet über diverse Markenanbieter. (siehe PROVIDER.FAQ)

Seit 2008 kam der virtuelle Anbieter ring/Callax hinzu.

 

Oktober 2014: Die über 10 Jahre immer wieder diskutierte Fusion von

E-Plus und Telefonica o2 wurde formal vollzogen.

 

April 2015: Telefonica Deutschland schaltet das gegenseitige "National Roaming"

für o2 und E-Plus Kunden im 3G-Teil der bestehenden Netze frei.

 

Frühjahr 2016: Wechselseitiges GSM-Roaming möglich, Beginn der Konsolidierung

Überlappungsbereiche von o2 und E-Plus werden "konsolidiert".

 

Sommer 2016: Das bisherige LTE-Netz von E-Plus wird deaktiviert, da Frequenzen nicht mehr

zur Verfügung stehen. LTE-Roaming für bisherige E-Plus Kunden im LTE-Netz von o2 wird freigegeben.

Es kommt regional zu Überlastungen. Deshalb werden einige Regionen für bisherige E-Plus Kunden

zeitweise für LTE wieder gesperrt.

Kunden der bisherigen Marke BASE werden zu o2 migriert.

Unter dem Namen "BASE" wird ein neues Low-Cost-Angebot (im Netz von o2) gestartet.

 

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Weitere GSM-Netze: GSM 1900 / GSM 850

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Da die Frequenzbereiche 900 und 1800 MHz in den USA nicht verfügbar waren,

wurde dort der GSM-Standard zuerst auf 1900 MHz angesiedelt und später

auf 850 MHz erweitert. Aufgrund der amerikanischen Besonderheiten

gilt dort ein anderer Rufnummernplan.

 

Kunden von GSM 900 oder GSM 1800 Netzen konnten ihre SIM-Karte

in ein GSM 1900 oder GSM 850/1900 Telefon einlegen und waren dann (passende

Roaming-Verträge vorausgesetzt) auch in den USA zu erreichen und können

selbst abgehend telefonieren.

 

Seit dem Jahreswechsel 2016/2017 werden Netze in GSM-Technik in den USA abgebaut.

 

In den USA werden noch zahlreiche Mobilfunknetze mit anderer Technik auf

800-900 MHz betrieben (AMPS, CDMA).

Als erster baute der Netzbetreiber AT&T ein GSM 850 Netz auf,

um seine bisher mit analoger AMPS-Technik genutzten Frequenzen mit moderner

GSM-Technik weiter verwenden zu können.

 

GSM 850 (USA):

Uplink      : 824 bis 850 MHz

Downlink    : 869 bis 895 MHz

Kanalnummern: 128 bis 251

 

 

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GSM-Netze GSM 400

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In Osteuropa und Skandinavien waren analoge Mobilfunknetze

auf Basis des NMT-Standards (450 MHz) recht populär.

Es wurden auch GSM-Netze auf 450 MHz diskutiert, aber nie verwirklicht.

 

 

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Die "dritte" Generation: UMTS / IMT 2000 (3G)

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Da GSM 900 und GSM 1800 weltweit nicht überall möglich sind und die

Bandbreite für Datenübertragung bei Standard-GSM auf ca. 9600-14000 bps

pro Verbindungskanal begrenzt ist, und ein großer Bedarf nach breitbandigen

mobilen Multi-Media Anwendungen erwartet wurde, wurde ein neuer

Quasi-Weltstandard "UMTS/IMT-2000" ab ca. 2002-2005 eingeführt.

 

In Deutschland liegen die Sende/Empfangsfrequenzen meist

zwischen 1,9 bis 2,1 GHz (1900-1980, 2010-2025, 2110-2170 MHz siehe CEPT-ERC "Dec(99)HH")

Verwendete Technik: TD-W-CDMA (Kombination aus Zeitschlitzverfahren

TDMA und Breitband Codedivision Multiple Access W-CDMA) für variable

Bandbreiten von bis 2 MB/sec, vom Kunden während der Verbindung

anforderbar.

 

6 Bewerber hatten bei der teuersten Versteigerung der deutschen Geschichte

für insgesamt 99 Mrd. DM (50 Mrd EUR) je eine Lizenz zum Betrieb eines

3G-Netzes erhalten:

 

 * Marabu-Group3G ("Quam") (Sonera FIN, Telefonica E)    [Vorwahl 0150]

 * T-Mobil(e D) "T-D1" (100% Deutsche Telekom D)         [Vorwahl 0151]

 * Mannesmann-Mobilfunk (heute Vodafone D2)              [Vorwahl 0152]

 * Auditorium (EPlus/KPN-Mobile)                         [Vorwahl 0155]

 * Mobilcom Multimedia (Mobilcom D, France Telecom F)    [Vorwahl 0156]

 * VIAG Interkom (heute o2 Germany)                      [Vorwahl 0159]

 

 Im Sommer/Herbst 2002 zeichneten sich erste Veränderungen ab:

 Viele Firmen bekamen neue Namen, neue Anteilseigener oder hatten mit

 Schwierigkeiten zu kämpfen.

 Nicht alle Lizenznehmer erlebten den UMTS-Start, zwei gaben

 bereits Ende 2002 auf.

 

 Am 26.7.2002 gaben die spanische Telefonica und die finnische Sonera bekannt,

 dass der Betrieb eines GMS/GPRS-Netzes (virtuelles Netz) unter dem Namen

 "Quam" in Deutschland eingestellt wird.

 

 Vorhandende Kunden konnten bis dahin mit Quam über das EPlus-Netz bis zum

 15.11.2002 24.00h telefonieren, danach wurde komplett abgeschaltet. T-Mobile

 machte den verbliebenen ca. 70.000 Quam-Kunden ein Umsteige-Angebot.

 

 Durch die Abschaltung gingen *alle* von Quam vergebene Rufnummern (01505...)

 verloren, da Quam nicht mehr an der Rufnummernportierung teilnahm, und

 nach einer Totalabschaltung kein Referenznetz mehr bestand, das wurde vom

 Landgericht München so als rechtmäßig bestätigt.

 

 Die UMTS-Lizenz wurde von der opco-ms (vormals Quam GmbH,

 vormals Group3G Deutschland) verwaltet. Quam/opco kündigte an,

 gegen die Verpflichtung zur Rückgabe zu klagen. (-->QUAM.FAQ, historische FAQ)

 Das half aber nicht. Die Lizenz war erloschen.

 

 Am 29.11.2002 hoben EPlus und Mobilcom das Roaming-Abkommen für das

 "Mobilcom-Multimedia" (Vorwahl 0156-6) auf. Das Verbindungsnetz, für das

 SIM-Karten nur an Mobilcom Mitarbeiter ausgegeben worden waren, wurde

 am 02.12.2002 stillgelegt, die Vorwahl im April 2003 abgeschaltet.

 Mobilcom stellte alle UMTS-Aktivitäten ein, die France Telecom übernahm

 nach spektakulären Verhandlungen die Restschulden. (--> MOBILCOM.FAQ, historische FAQ)

 

 Seitdem waren bei UMTS nur noch 4 Netzbetreiber/Lizenzinhaber aktiv.

 Immer wieder tauchten Überlegungen/Spekulationen auf, die

 (Mutter)Gesellschaften von o2 (vormals VIAG) und E-Plus zu fusionieren.

 Es dauerte zur Realiserung bis 2014.

 

 UMTS-Netzstart:

 

 Versuchsbetrieb bei D1 mit 1000 Testern ab Juni/Juli 2003

 Versuchsbetrieb bei D2 seit Sommer 2003

 Bis Jahresende 2003 mussten 25% der Bevölkerung erreicht werden.

 Offizieller Netzstart auf 2004 verschoben.

 

 Regelbetrieb T-Mobile (D1)    seit Januar 2004

 Regelbetrieb Vodafone DE (D2) seit Februar 2004

 Regelbetrieb E-Plus           seit Sommer 2004

 Regelbetrieb o2               seit Sommer 2004

 

 Im Frühjahr starteten T-Mobile und Vodafone die UMTS-Vermarktung

 Vodafone stellte im Mai '04 das erste Videotelefonie fähige Endgerät vor.

 Zu Weihnachten 2004 verstärkte Vodafone seine Marktaktivitäten für UMTS.

 

 E-Plus setzte auf sein Konzept von hochliegenden Basisstationen (UHS),

 um durch wenige Stationen maximale Reichweite und Abdeckung zu erzielen.

 

 o2 setzt von vorneherein auf einen dichten Ausbau bestimmter Regionen und

 das UMTS-Roaming mit T-Mobile.

 

 HSDPA, HSUPA, HSPA:

 

 UMTS kann durch die Erweiterung mit HSPA (=HSDPA und HSUPA) auf

 etwa 50-100 MB/s erweitert werden.

 

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Die "vierte" Generation: LTE (4G)

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Im Jahre 2008 wurden erste Versuche mit LTE (Long Term Evolution) vorgestellt.

(Modulationsart OFDMA, Antennentechnik: MIMO)

 

Mit dieser Technik wurden Geschwindigkeiten auf dem Funkweg von zunächst 150 MB/s

realisiert.

 

Der Unterschied zwischen 3G und 4G besteht auf den ersten Blick

in der höheren möglichen Geschwindigkeit (Bandbreite).

Erste Tests liefen seit 2008, Regelbetrieb seit etwa 2013.

Die notwendigen Frequenzen wurden in .de im Frühjahr 2010 versteigert.

Dabei wurden ca. 4,3 Mrd. Euro erzielt.

 

Versteigert wurden Frequenzen bei

 

800 MHz ("Digitale Dividende"), ehemalige analoge TV-Frequenzen

Ersteigert durch

- Telekom Mobilfunk (T-Mobile D1)

- Vodafone D2

- Telefonica o2 (o2-de)

Verwendete Technik: LTE 800

 

1800 MHz

Ersteigert durch:

- Telekom Mobilfunk (T-Mobile D1)

- Vodafone D2

- MVV (E-Plus-Gruppe)

- Telefonica o2 (o2-de)

Verwendete Technik: GSM1800, später auch LTE 1800

 

2000 MHz

Ersteigert durch:

- Telekom Mobilfunk (T-Mobile D1)

- Vodafone D2

- MVV (E-Plus-Gruppe)

- Telefonica o2 (o2-de)

Verwendete Technik: WCDMA2000 (UMTS)

 

2600 MHz

Ersteigert durch:

- Telekom Mobilfunk (T-Mobile D1)

- Vodafone D2

- MVV (E-Plus-Gruppe)

- Telefonica o2 (o2-de)

Verwendete Technik: LTE

 

Später konnte UMTS auch auf 900 MHz ausgerollt werden.

LTE auch auf 2000/2100 MHz und später auch auf 900/1800 MHz

 

Versteigerung 2015

 

Die Original GSM-Lizenzen von 1992 liefen im Jahre 2016 endgültig ab.

Durch die Fusion von E-Plus und o2 war eine Neuverteilung / Bewertung erforderlich.

 

2015 wurden die Frequenzen bei 900 / 1800 MHz neu versteigert, ferner kamen ganz

neue Frequenzen bei 700 MHz ("Digitale Dividende II") dazu.

 

Nach 16 Auktionstagen und 181 Runden haben Telefónica Deutschland GmbH & Co. OHG, Telekom Deutschland GmbH und Vodafone GmbH folgende Frequenzen entsprechend ihrer Geschäftsmodelle ersteigern:

 

Unternehmen

Telefónica Deutschland

GmbH & Co. OHG  

 700 MHz: 2 x 10 MHz

 900 MHz: 2 x 10 MHz

1800 MHz: 2 x 10 MHz  

Zuschlagspreis: 1.198.238.000 €

 

Telekom Deutschland GmbH

 700 MHz: 2 x 10 MHz

 900 MHz: 2 x 15 MHz

1800 MHz: 2 x 15 MHz

1500 MHz: 20 MHz

Zuschlagspreis: 1.792.156.000 €

 

Vodafone GmbH

 700 MHz: 2 x 10 MHz

 900 MHz: 2 x 10 MHz

1800 MHz: 2 x 25 MHz

1500 MHz: 20 MHz

Zuschlagspreis: 2.090.842.000 €

 

Gesamt:    270 MHz     5.081.236.000 €

 

(Quelle BNetzA)

 

Seit 2019 kann auch 700 MHz verwendet werden. Geplant sind dort 4G (LTE) und 5G (NSA)

 

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5G - 5. Generation

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Steigender Bandbreitenbedarf und das Internet der Dinge (IoT), intelligente Fahrzeuge, die sich unteinander abestimmen, machen höhere Bandbreiten und kürzere Antwortzeiten (Latenzen, Ping) erforderlich.

 

Bei 5G stehen noch bessere effizientere Kodierungen im Vordergrund, welche

die Bandbreite (Spektrum) noch effektiver als 4G ausnutzen.

 

2018 fanden in

Süd-Korea die olympischen Spiele statt. Deswegen trieben KT und SK-Telecom

den 5G Standard voran und brachten 2018 einen Vorläufer ("4.9G") an den Start.

 

2019 wurden in der Schweiz 5G-Frequenzen bei 700, 1400 und 3500-3800 MHz erfolgreich versteigert.

Einnahmen ca. 335 Millionen Euro (380 Millionen CHF)

 

Im März/April 2019 wurden in Deutschland 5G-Frequenzen bei 1900/2100 und 3400-3700 MHz versteigert.

"Lokale Frequenzen" zwischen 3700 und 3800 MHz sowie bei 26 GHz sind für Industrieunternehmen vorgesehen (keine Ausschreibung, nur Antrag)

 

5G ist in Deutschland im Herbst 2019 bei Telekom und Vodafone für die Öffentlichkeit gestartet.

 

Verwendet wird der 5G-NR-NSA (New Radio, NonStandalone) Standard, der zwingend 4G voraussetzt. 5G-NR-SA (New Radio Stand Alone) kommt ab 2020/2021.

 

Alle Kunden von Telekom und Vodafone in den jeweils aktuellen Tarifen bekommen den Zugang zu 5G automatisch freigeschaltet.

Zur Nutzung ist ein 5G-fähiges Endgerät notwendig.

 

Telefonica (o2) hat im Herbst eine 5G-Indoor-Anlage im Versuchlabor "Basecamp" in

Berlin eingeschaltet.

Für Privatkunden möchte o2 im Verlaufe des Jahres 2020 starten.

Die genauen konditionen waren Ende 2019 noch unklar.

Das 5G-Netz von 1&1-Drillisch ist noch in Planung. Netzstart ist für 2021 angedacht.

 

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